“Die eigene Geschichte aus Kinderperspektive erzählt”

Unsere Beweggründe

Das Leben in Tansania ist grundlegend verschieden zu den Lebensstandards, die wir von hier kennen. Die meisten Menschen dort leben noch ohne Strom und fließend Wasser, geschweige denn, dass sie eine Möglichkeit hätten, uns die Inhalte ihres Lebens mitzuteilen. Doch eine besondere Herausforderung wird oft an die Kinder gestellt. Sehr viele von ihnen verlieren einen oder sogar beide ihrer Elternteile bereits in einem sehr frühen Alter und finden sich in einer sehr fordernden Waisensituation wieder. Diese häufig mittellosen und traumatisierten Kinder erhalten wenig Aufmerksamkeit. Wir wollten ihnen eine Stimme geben. Auf diese Weise ist die Idee für das Videoprojekt entstanden.

Idee

Nachdem die Umsetzung durch das Sponsoring überhaupt erst möglich wurde, galt es, im nächsten Schritt ein effektives Konzept für die Durchführung zu entwickeln. Dies musste beinhalten, die großen Unterschiede in den Lebensstandards zu überwinden; denn die Menschen in Tansania leben oft noch in Lehmhütten ohne fließendes Wasser und der Umgang mit einer Kamera oder einem Smartphone gehört bei weitem nicht zu einer Selbstverständlichkeit. Wie sollte man den Kindern also diesen Umgang vermitteln?  Als Plan entstand ein Workshopmodell, das durch die Leitung der Produzentin Claudia Jordan durchgeführt werden sollte. 

Umsetzung und aktueller Stand des Projekts

ERSTE SCHRITTE - DER WORKSHOP IM SOMMER 2019

Im Sommer 2019 ging es dann schließlich nach Tansania, um den Workshop durchzuführen. Der Workshop, an dem 20 Kindern teilnahmen, sollte insgesamt eine Wochen umfassen. Jeder von uns war zu Beginn sehr gespannt, wie das alles überhaupt klappen sollte; und auch die Kinder zeigten sich zunächst noch sehr zurückhaltend. Gebannt folgten sie den Vorträgen am ersten Tag und gewannen innerhalb kürzester Zeit an Zutrauen. Auch den Umgang mit den Geräten lernten sie viel schneller als gedacht. Mit großer Begeisterung gingen sie den Aufgabenstellungen nach und filmten sich gegenseitig beim Grimassenziehen, spielen oder bei Berichten aus ihrem Leben. Ganz besonders viel Zeit nahmen sie sich für den Bericht über die Dinge, welche sie im Leben glücklich machen; „Durch unser Videoprojekt gab es zum ersten mal jemanden, der sich für Ihre Geschichte interessiert", Claudia (Produzentin). Es war spürbar, wie die Kinder zunehmend in der Lage waren, die strikten Formen des Schulalltags zu überwinden und ihrer eigenen Kreativität Ausdruck zu verleihen. Bei der anschließenden Reflexion über die Videos gewannen auch wir neue wertvolle und bewegende Eindrücke aus dem Leben der Kinder und erfuhren die große Dankbarkeit, die uns die Kinder entgegenbrachten. „Es ist wahnsinnig schön, gehört zu werden.“, zählte zu den vielen bewegenden Aussagen, mit denen sich die Kinder in den nächsten Tagen über das Projekt äußerten. Uns wurde klar: „Es geht gar nicht um den Inhalt! Es geht um die Macht dieses Mediums, diesen tollen Menschen eine Stimme zu geben. Sie dürfen kreativ sein, sich austoben, aus dem System fallen und lernen, dass ihre Meinung zählt. Und so gibt ihnen das Video-Aufnehmen Selbstbewusstsein!“

Das Projekt heute

Durch die Freude, die die Kinder durch die gemeinsame Arbeit erfuhren und durch die tiefen, unverfälschten Eindrücke, die wir aus ihrem Leben erhielten, ist uns die große Bedeutung dieses Projekts deutlich geworden, sodass wir es auf jeden Fall weiter fortführen möchten. Zu diesem Zweck haben wir die Smartphones und Tablets vor Ort gelassen, wo sie bei Schwester Suzanna von den Kindern ausgeliehen werden können. Die Videos werden uns dann regelmäßig von dem IT- Beauftragten vor Ort übermittelt, sodass wir diese auf Instagram und Facebook veröffentlichen können - "Es ist bewegend den Kindern, die wir schon so viele Jahre unterstützen, so nahe zu kommen" (Max Musiol). 

Das Unternehmen Romero & Braas als Sponsor