Herzlich willkommen Frank Jovine !

Herzlich willkommen Frank Jovine !

Wir freuen uns sehr, unseren neuen Mitarbeiter Frank Jovine (31) begrüßen zu können, der in unseren Projekten mitarbeiten wird.

Frank kennen wir bereits seit er ein kleines Kind war. Wir begleiteten ihn mit unser Unterstützung während seiner Grundschulzeit, der Schulzeit an der weiterführenden Schule, sowie auch seiner Studiumszeit.

Diese verbrachte er an der Universität in Dodoma, Tansania, an welcher er einen Bachelor-Abschluss in Bildung mit Fokus auf Chemie und Biologie, absolvierte. Bereits in der Vergangenheit hat er unseren Schneiderinnen und Schreinern Englischunterricht gegeben. Dieses Jahr haben wir uns nun dazu entschlossen, ihn in Vollzeit anzustellen und damit die „Brücke“ zwischen Tansania und Deutschland weiter auszubauen und zu stärken.

Frank wird uns bei der Auswahl der hilfsbedürftigen Kinder, welche die mit uns kooperierenden Schulen besuchen, helfen, um diese bestmöglich unterstützen zu können. Zudem wird er mit seiner Mitarbeit aktiv in unserem Videoprojekt involviert sein.

Das nachfolgende Video stellt Frank auch nochmal durch ein Interview persönlicher vor.




Videogrüße aus Tansania

 Das Swahili Wort, das Motto dieses Artikels ist, heißt „Salaam“. Übersetzt ins Deutsche bedeutet es „Grüße“. Und diese erhielten wir in den vergangenen Wochen tatsächlich aus Tansania in Form von kleinen Videos, die die Kinder vor Ort selbst gedreht hatten. Diese entstanden im Rahmen des Selfie-Video-Projekts, das wir bereits auf unserer Tansania Reise im Jahr 2019 ins Leben gerufen hatten und welches nun mit Anfang des Jahres und damit auch mit dem Beginn eines neuen School Terms in Tansania frischen Wind in die Segel bekommen sollte.

In dem Selfie-Video-Projekt geht es darum, dass die Kinder vor Ort eigene Videos zu sich und ihrer Person anfertigen. Die Idee, aus der dieses Projekt entstanden ist, geht Hand in Hand mit der Zielsetzung, die wir mit diesem Projekt verfolgen. Wir möchten den Kindern über die Möglichkeit, eigene Videos zu drehen, eine eigene Stimme geben, die auch bis zu uns ankommt. Die Kinder sollen dadurch merken, dass sie gehört werden und jeder von ihnen wichtig ist. Weitere Hintergründe zu dem Projekt, sind in den Artikel über das Videoprojekt zu finden. Um dem ganzen Projekt wieder etwas Aufwind zu geben, fertigten wir für unsere Kontaktperson in Tansania ein Dokument an, das wir gemeinsam als Leitfaden für die Videos verwenden können. Dies soll dabei helfen, dass die Kinder am Anfang nicht vor der Aufgabe zurückschrecken, vor der Kamera zu stehen und etwas von sich zu erzählen, sondern durch diese Unterstützung weiter mit dem Medium warm werden. Nach einer gemeinsamen Einführung wurde den Kindern freie Handhabe überlassen und die ersten Videos entstanden. Das nächste Ziel besteht nun darin, die Verwendung der Videos umzusetzen und die Übersetzung von Swahili ins Deutsche oder Englische erfolgreich darzustellen. Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie sich dieses Projekt weiterentwickeln wird und auch die Kinder daran wachsen werden. Bis zu einer ersten Veröffentlichung der Videos muss sich allerdings noch etwas geduldet werden…

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Mit dem Start des neuen Schoolterms wurde allerdings nicht nur das Fortführen des Videoprojekts wieder aufgenommen, sondern auch neue Schüler in unserem Ausbildungszentrum in Tansania aufgenommen. Insgesamt gibt es 20 neue Schülerinnen in der Schneiderei und 5 Schüler in der Tischlerei.

Und nun zu einem Thema, das uns natürlich alle sehr interessiert: Wie sieht der Alltag mit Corona in Tansania eigentlich aus? Ich habe bereits öfter versucht, dies herauszufinden….ganz so einfach ist das jedoch nicht, da die Ausgangssituation in Tansania schon etwas anders ist, als wir es von hier gewohnt sind. Dies liegt daran, dass der tansanische Präsident das Land bereits im Juni letzten Jahres für „Covid-free“ erklärt hat. Im Land wird sehr wenig getestet und es gibt keinen einheitlichen Impfplan. Krankheitsbilder und Symptome, die auf eine Infektion mit dem Virus hinweisen könnten, werden daher auch auf andere Ursachen zurückgeführt. Als Handlungsmaßnahmen wird den Menschen empfohlen, Getränke aus einer Mischung von unter anderem Ingwer und Pfeffer zu trinken. Zudem sollen die Menschen generelle Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges Händewaschen einhalten und allzu große Menschenmengen vermeiden. An einzelnen Orten sollen zudem Masken getragen werden (weiteres dazu in: https://www.bbc.com/news/world-africa-55900680 ). Ansonsten haben die Geschäfte regulär geöffnet und der Alltag nimmt weiter wie gewohnt seinen Lauf. Durch die Aussagen, die durch den Präsidenten getätigt wurden, besteht jedoch verständlicherweise eine andere Wahrnehmung der Situation und daraus abgeleitet eine andere Art des Umgangs mit der Pandemie. 

Den Berichten aus Tansania folgend, gehen die Schüler recht gut mit der Situation um und haben nicht sonderlich Angst vor der Situation. Zudem soll es an unserem Ausbildungszentrum noch keine Infektionen unter den SchülerInnen gegeben haben, was uns natürlich sehr zu hören freut. Da dieses Thema uns jedoch noch immer begleitet, werde ich natürlich weiter versuchen, die aktuellesten Neuigkeiten aus Tansania zu erhalten und auch im nächsten Artikel wieder ein kleines Update dazu geben.

Nach dem Unterricht - Schülerinnen vor dem Computerraum

Nach dem Unterricht - Schülerinnen vor dem Computerraum

Die Premiere unseres kleinen NewsReports...

Mawasiliano heißt „Kommunikation“ auf Swahili. 

Es ist bekannt, dass gute Kommunkation der Schlüssel zu vielen Dingen ist. Und auch uns bei Solidarität mit Waisen ist offene Kommunikation miteinander sehr wichtig. Dabei probieren wir, alle Parteien ebenbürtig miteinzubinden. Und so ist die Idee enstanden,  kleine NewsReports über die Dinge, die in Tansania stattfinden, zu starten. Die Informationen dafür wollen wir über den direkten Kontakt mit Reginald – eine unser primären Ansprechpersonen vor Ort in Tansania – erhalten. Durch den regelmäßigen Austausch kann die Brücke zwischen Deutschland und Tansania weiter intensiviert werden und ein Fundament bekommen, dass auf Regelmäßigkeit beruht. Ziel ist es, dass dieser Austausch ein ganz selbstverständlicher Teil der Kommunikation im „Alltag“ der Organisationsarbeit wird. Er ermöglicht aber nicht nur Mitgestatungsmöglichkeiten und größere Interaktionen, sondern kann auch ein wichtiger Bestandteil davon werden, die kulturellen Unterschiede weiter kennen- und schätzen zu lernen und dadurch noch ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. 

Ende des Jahres 2020 hatte unser kleiner NewsReport nun Premiere. Doch was waren die Bestandteile davon?

Zum einen wurde im Oktober 2020 Sr Merys Jubilee gefeiert. Im November 2020 fand dann ein großes Graduation Event statt. Bestandteil war sowohl die Abschlussfeier für die Schneiderklasse 13, als auch die Schreinerhandwerkklasse 3. Dieser Abschluss bedeutet für die Graduierenden, dass sie ihre Kurse mit erfolg absolviert haben, aber auch, dass sie mit den notwendigen Materialien, wie einer Nähmaschine ausgestattet werden, um das erlernte Handwerk erfolgreich ausüben zu können und sich damit langfristig gesehen, auch einen Lebensunterhalt verdienen zu können.

Der Dezember wurde einerseits natürlich durch Weihnachten geprägt. Hierbei illustrierten Bilder von Kindern, die für Weihnachten auf dem Campus verblieben waren und dort selbstständig das Krippenspiel nachstellten das Weihnachten in Tansania. Zudem konnt ein großer Erfolg verzeichnet werden, da eine Dokumentation über die Organisation in Tansania und ihre Arbeit fertiggestellt wurde mit der ein erweitertes Verständnis für die Wichtigkeit ihrer Arbeit geschaffen werden soll. Im Idealfall können dadurch auch weitere Spender gewonnen werden.

Das Resultat für den ersten NewsReport war ein kleines Video, das untenstehend angeguckt werden kann.

Und nach so einem erfolgreichen Start dieses Projekts sind wir gespannt, was nun die ersten Monate des neuen Jahres uns für weitere Eindrücke und Erlebnisse aus Tansania erwarten werden. In diesem Sinne wünschen wir ein „Heri ya Mwaka mpya“ (das heißt frohes Neues Jahr auf Swahili). 

Corona - eine außergewöhnliche Herausforderung...

… nicht nur in unseren Breitengeraden…

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Die Pandemie Covid-19, die uns im Moment alle in Atem hält, erzeugt Situationen, die jeden und jede von uns immer wieder aufs Neue herausfordern. Es können persönliche Ängste und Bedenken sein, die man in Bezug auf die eigene Person oder die Menschen, die einem nahe stehen, hat. Aber auch komplexe politische Themen, wie die Diskussion um die Einschränkungen der Grundrechte, die der Meinung einiger Menschen nach zu vorschnell und zu weitreichend getätigt wurden, beschäftigen uns. Immer wieder eröffnen sich neue Aspekte, die zeigen, dass der Virus Einfluss auf uns und unser Leben auf vielschichtige Weise hat.

 

Auch die Einordnung des Virus als Pandemie ist nicht unbegründet. Der Virus kennt keine Grenzen und unterscheidet nicht zwischen Ländern; jeder Kontinent ist betroffen. 

Sehr angespannt ist demnach auch die Lage in Afrika ist. Das sogar in besonderem Maße: es besteht dort bei Weitem nicht so ein dichtes System der Gesundheitsversorgung wie in unseren Breitengraden. Außerdem trifft der Virus in Afrika auf ohnehin bestehende gesundheitliche Vorbelastungen der Bevölkerung, die HIV, Tuberkulose, Malaria usw. umfassen.  Wie die Situation in Tansania vor Ort ist und empfunden wird, beschäftigt uns aufgrund unser Arbeit dort natürlich in besonderem Maße.

Daher sollen nun auf den recht umfassenden Blick, den der letzte Blogartikel  vermitteln sollte, einige Worte von Sr. Mery - einer der Theresienschwestern, mit der wir in einem engen Austausch stehen – folgen, um der schwierigen Situation auch eine persönliche Perspektive zu verleihen.

Sie berichtet über die bestehenden Regelungen, die Versorgungslage und den sonstigen „Corona-Alltag“ in ihrer Heimat an Max Musiol, einem unserer Mitarbeiter: 

„Lieber Max,

Die Corona-Krise löst bei uns viel Angst und Stress aus. Die Anzahl der Corona-Infizierten nimmt zu und viele Menschen werden in Quarantäne geschickt.

Obwohl wir hier keine komplette Ausgangssperre haben, gibt es erhebliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum. Von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird abgera- ten. Falls wir doch reisen müssen, tun wir dies mit größter Vorsicht. Hier in Nyaigando leben wir in Selbstquarantäne. Alle Schüler und Studenten sind seit dem 17. März zu Hause und wir rechnen nicht damit, dass die Schulen alsbald öffnen werden, da es kaum möglich ist die künftigen Entwicklungen und Auswirkungen

der Krise vorherzusagen. Es ist schwierig für uns mit den Kindern, die jetzt nach Hause geschickt wurden, in Kontakt zu bleiben, da man sie nicht besuchen soll und die meisten kein Handy haben.

Bezüglich der Präventiv-und Schutzmaßnahmen wird uns geraten, Masken zu benutzen. Diese sind aber kaum erhältlich und wenn man sie auf dem Markt findet, dann sind sie sehr teuer. Die günstigsten (und schlechtesten) Masken kann man nur vier Stunden lang verwenden und kosten etwa 0,60 EUR. Die Masken besserer Qualität kosten zwischen 1,20 –2 EUR das Stück.

Außerdem wird uns empfohlen, fließendes Wasser und Seife zu verwenden. Wir haben zwar Seifenstücke, jedoch keine Flüssigseife und kein Desinfektionsmittel, welches zudem auch sehr teuer ist, da ein Liter etwa drei EUR kostet.

Wir versuchen, Masken in unserer Schneiderei herzustellen.

Versammlungen jeder Art sind gänzlich verboten. Aufgrund des Umstandes, dass die täglichen Aktivitäten auf ein absolutes Minimum reduziert sind, haben wir insbesondere Angst vor einer Knappheit an Lebensmitteln.

Sr. Mery.“

Diese Worte zeigen uns nochmal auf ganz besondere Weise, wie die Corona-Pandemie die Menschen in Afrika in doch recht anderer Hinsicht fordert und an manchen Punkten vielleicht auch überfordert.

Wenn also auch die Siuation hier bei uns vor Ort angespannt ist, sollten wir nicht vergessen, über den Tellerrand hinauszugucken und an die Menschen zu denken, die noch existenziellere Herausforderungen erfahren. 

Hilfe jeder Art ist in dieser Situation ein Zeichen von einem humanen Miteinander. Entweder es sind nur Gedanken, nette Worte oder Gesten. An dieser Stelle sei gesagt, dass wir über jede Spende, die der Unterstützung der Theresienschwestern und der Menschen in Tansania dient, dankbar sind.